Sonderausstellung zur Kirchweih 2019

 

Bei herrlichem Herbstwetter war die Kerwe-Sonderausstellung wieder sehr gut besucht. Die Heimatfreunde lagen mit ihrer diesjährigen Themenwahl „Landwirtschaft im Südwesten und in Elsenz – damals und heute“, wieder voll im Trend. In allen öffentlichen Medien kann man verfolgen, dass sich die Bauern in der Region gegen das neue Agrarpaket von den Bundesministerien für Landwirtschaft und Umwelt, wehren. Dies beweisen auch die vielen „Grünen Kreuze“, welche als stiller Protest gegen das neue Agrarpaket

von den Landwirten überall in der Region auf den Äckern aufgestellt werden.

 

Im Rahmen der Sonderausstellung wurde die Landwirtschaft in Elsenz und im Südwesten, vorgestellt. Fast alle Einwohner aus Elsenz lebten früher von der Landwirtschaft. Im Jahr 1860 gab es im Ort 143 Pferde, 350 Kühe, 400 Schafe, 303 Schweine und 30 Ziegen. Auf umgerechnet 755 Hektar wurden Zuckerrüben, Raps, Flachs, Hanf, Mohn, Tabak angebaut, ab 1871 dann auch Zichorie. Wer hauptberuflich einer anderen Tätigkeit nachging, der hatte zumindest einige Nutztiere im Stall oder betrieb eine Feierabend-landwirtschaft.

Bis in die 1950er Jahre haben sich Landwirtschaft und Tierhaltung stark verändert. Die Zahl der Bauern sank auf 52, heute sind es nur noch 8. Zwar gab es 1958 weniger Pferde, dafür aber mehr Schweine, Federvieh und viele Rinder. Auch das Ackerland nahm leicht zu. Hier wurden unter anderem auch Gurken und Erbsen für die Konservenindustrie angebaut.

Die Statistik weist aber auch 18 Hektar an Garten- und Obstanlagen aus.

Ebenso spielte der Tabakanbau mit seinen 90 Tabakpflanzern 1950 eine große Rolle im Dorf.

Auch zwei Zigarrenfabriken gab es einst im Ort.

1991 wurde dann letztmals Tabak in Elsenz angebaut. Über die Geschichte des einstigen Tabakanbaus konnten sich die Besucher im Tabakmuseum informieren, das ein Stockwerk über der Sonderausstellung seine Türen geöffnet hatte.

 

Zwei große Gemarkungskarten zeigten die Struktur der landwirtschaftlichen Flächen vor und nach der Flurbereinigung. Die Besucher konnten auch Einblicke in die Entwicklung örtlicher Landwirtschaftsbetriebe bekommen, und sich landwirtschaftliche Gebrauchsgegenstände, wie eine Milchzapfmaschine oder eine Milchpumpe als Vorläufer der Melkmaschine anschauen.

Von den örtlichen bäuerlichen Betrieben ging der Blick auf die Landwirtschaft im gesamten Südwesten. Auch hier zeigten Dokumentationen und Fotos von Traktoren und Maschinen die tiefgreifenden Veränderungen der Landwirtschaft.

Ein Film im Nebenraum über das Thema „100 Jahre Landwirtschaft im Südwesten“ rundete die Ausstellung ab.

 

Außer der Sonderausstellung, konnten auch die übrigen Museumsräume besichtigt werden. Hiervon wurde auch regen Gebrauch gemacht, worüber wir uns sehr gefreut haben.

Wir bedanken uns auf diesem Wege bei Ihnen allen, für Ihr großes Interesse.

Ebenso sagen wir allen Helfern für die Mithilfe bei den Vorbereitungen zur Ausstellung herzlichen

Dank.

 

An dieser Stelle auch ein herzliches Dankeschön an die Familie Günther Volz für die tatkräftige

Unterstützung beim Verkauf unseres Fotobuches „Sonderausstellungen des Heimatverein

Elsenz 2000 – 2019“.